Cranio-Sacrale-Therapie (CST)

Die Namensgebung

Die Cranio-Sacrale-Therapie (CST) beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Skelett-Teilsystem, das mit dem Schädel (Cranium) beginnt und mit dem Kreuzbein (Sacrum) endet. Beide markieren die Enden der Wirbelsäule, welche in einem engen funktionellen Zusammenhang stehen.

Biologische Grundlagen

Entgegen der allgemeinen Ansicht ist der Schädel zwar hart, jedoch nicht unbeweglich wie eine Kokosnuss. Die Nähte der Schädelknochen sind gegeneinander beweglich (Dehnfugen). Dies geschieht bei Druckveränderungen der Hirnflüssigkeit (Liquor).

Gehirn sowie das Rückenmark in der Wirbelsäule, sind von einer festen Membran (Dura Marter / Hirnhaut) umgeben. Innerhalb dieser Dura Marter zirkuliert die Hirnflüssigkeit (Liquor) und schützt Gehirn und Rückenmark vor Verletzungen. Beides schwimmt dank der Hirnflüssigkeit ziemlich reibungsfrei, wie auf einem Wasserfilm und ist dadurch vor direkten mechanischen Belastungen geschützt.

Cranio-Sacraler-Rhythmus (CSR)

Der Liquor wird innerhalb des Gehirns gebildet und füllt dieses System aus. Das geschieht in einem bestimmten Rhythmus (Cranio-Sacraler-Rhythmus = CSR) der mit etwas Übung von jedem Menschen wahrgenommen werden kann. (ca. 5- bis 8-maliger Puls/min). Spannungszustände im Körper können sich über das Bindegewebe auf die Nervenhäute und somit auf die Dura Mater fortsetzen und Einfluss auf das sensible System von Gehirn und Rückenmark nehmen.

Wie entstehen Spannungen im Bindegewebe?

Spannungen in den bindegewebigen Strukturen des Körpers entstehen durch Traumen (Sturz, Schlag, Operationen). Auch Dysfunktionen der Organe und seelische Verletzungen, wie z.B. ein sehr prägender Stressmoment, können Ursache einer solchen Verspannung sein (siehe VM).

Der Körper hat die Möglichkeit der langsamen Verarbeitung oder der weiteren Verkapselung eines solchen Traumas. Wenn letzteres stattfindet, entstehen die erwähnten Verspannungen des Bindegewebes.

Zunächst sind die Verspannungen meist nicht spürbar. Langes Bestehen solcher Spannungen und Festigkeiten im Körper führt zu einem Ungleichgewicht innerhalb des Systems und äußert sich dann in hormonellen, sensorischen, motorischen oder neurologischen Störungen.

Diese Probleme können chronische Schmerzen, Sehstörungen, Skoliose, Migräne, koordinative Störungen, Lernschwierigkeiten und andere Dysfunktionen beinhalten.

Cranio-Sacrale-Therapie (CST)

Dies ist nun der Schlüssel zur CST. Von dem amerikanischen Osteopathen Dr. Upledger entwickelt und verfeinert, wird die CST als eine sehr sanfte, entspannende Therapieform mit Zug- und Druckkräften von zirka 5 – 10 Gramm durchgeführt. Diese sanfte mechanische Kraft liegt innerhalb der Abwehrschwelle des Körpers. Dadurch wird der Körper entspannt und stimuliert seine Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.

Die „bindegewebigen“ Blockaden können sich lösen. Die Körpersysteme haben die Voraussetzung wieder optimal zu arbeiten. Die Entspannung des Körpers durch CST lässt die verschiedenen Energien besser fließen, wodurch motorisch limitierte Gliedmaßen, geschädigte Organe und psychische Belastungen entkrampft werden können.

Viscerale Manipulation (VM)

In einem gesunden Körper hat jedes Organ eine eigene Beweglichkeit.

Verspannungen, Verletzungen und Verklebungen der Organe können jedoch dafür sorgen, dass die Bewegungsfreiheit behindert ist und durch Zug auf das Bindegewebe (Fascien) die Beweglichkeit von Muskeln, Knochen und Membranen eingeschränkt wird. Diese Störungen können zu chronischen Reizungen und festen, abnormalen Spannungen im Gewebe führen.

Viscerale Manipulation besteht aus sehr feinen manuellen Techniken, welche die Wiederherstellung der normalen Beweglichkeit und Spannung der inneren Organe sowie deren Bindegewebsstruktur unterstützt. Diese sanften Manipulationen führen zur positiven Beeinflussung und Verbesserung der Strukturen und Funktionen der inneren Organe. Sind diese Systeme frei von Spannungen, hat der Körper wieder die Möglichkeit sich zu korrigieren und optimal zu funktionieren.

Ursachen visceraler Spannungen:

  • Viscerale Spannungen können durch Organerkrankungen (alte vernarbte Lungenentzündungen, Magenprobleme, Nierenbeckenentzündung, Herzprobleme, Harnwegsinfekte etc.) entstehen.
  • Oft auch psychische Anspannung
  • Überbelastung / Stress
  • Alte nicht verarbeitete Ängste
  • Druck / Leistungsdruck / Unausgeglichenheit

CST ist hilfreich bei:

  • Migräne und Kopfschmerz
  • Chronischen Nacken– und Rückenschmerzen
  • Skoliose
  • Traumata von Gehirn und Rückenmark
  • Dysfunktionen des zentralen Nervensystems
  • Dysfunktionen des Kiefergelenks
  • Stress und spannungsbedingte Störungen
  • Chronischer Übermüdung / Erschöpfungszustände
  • Emotionalen Problemen
  • Lern– und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Dysfunktionen im Säuglingsalter
  • Depressionen

Mehr Informationen unter: www.upledger.de